Archiv Woche vom 28. Mai bis 03. Juni 2001

     
"Business Live" startet in der Steiermark
Landesrat Payerl: "Unser Bundesland hat das geeignete Umfeld für AUSTRON"
Die Dreharbeiten für "Business Live" - es wird, wie "pressetext austria" meldet, ab Anfang 2002 im Österreichfenster von SAT.1 ausgestrahlt - starten dieser Tage in der Steiermark. Das Filmprojekt, bei dem Wirtschaft und Wissenschaft leicht verständlich dargestellt werden, sei durchaus geeignet, den steirischen Wirtschaftsaufschwung zu kommunizieren, erklärte Wirtschaftslandesrat Herbert Payerl (Bild) im Gespräch mit pte. Das Projekt ist eine Partnerschaft nach dem Motto "Tue Gutes und rede darüber", so Payerl.
Das Land Steiermark will in Zukunft verstärkt "Soft Skills" wie Forschung und Entwicklung sowie Bildung fördern und so weg von der Investitionsförderung kommen, meinte der Landesrat. Die einstige Krisenregion Steiermark konnte in den vergangenen Jahren durch eine gezielte Verknüpfung von Lehre, Forschung und Produktion beispielsweise die Arbeitslosigkeit fast auf den österreichischen Schnitt senken. Ziel sei es, den österreichischen Schnitt zu unterschreiten, sagte Payerl.
"Wir setzen weiter auf Netzwerksarbeit - Stichwort Cluster - wobei wir uns beispielsweise nicht nur auf den Autocluster konzentrieren, sondern auch die Bereiche Schiene und Aviation zusammenbringen wollen", so Payerl. Die Stärkefelder E-Business, Design, Partnerpools und Gründerzentren gelte es weiter zu forcieren und die Schwächen im mittelständischen Bereich (unternehmensnahe Dienstleistungen) auszumerzen. Auch für das Großforschungsprojekt AUSTRON rechnet sich Payerl für die Steiermark gute Chancen aus: "Wenn es nach Österreich kommt, ist die Steiermark ein starker Konkurrent für andere Bewerber wie Wiener Neustadt. Wir haben Hochschulstandorte und bieten so das dementsprechende Umfeld".
Die Internationalisierung müsse permanent vorangetrieben werden, die Umsetzung auf Projektebene erfolgen. Als Beispiele nannte Payerl die vom Land geförderten Designcenter und den Hochschullehrgang für internationales Management. Die steirische Wirtschaftspolitik soll laut Payerl den Unternehmen Möglichkeiten eröffnen. "Es ist unsere Aufgabe, die Tränken für die Pferde einzurichten, saufen müssen sie schon selber", so der Landesrat.
Zu den Tränken der Jungunternehmer gehören zahlreiche Förderstellen, die auch Thema der ersten von 12 Sendungen von Business Live sind. Die Sendungen werden zu verschiedenen Wirtschaftsthemen gedreht, wobei pro Ausstrahlung sechs Unternehmen portraitiert werden. Jeder Betrieb hat die Möglichkeit, um knapp 46.000 Schilling mitzumachen, auch noch beim ersten Thema, wo es um Jungunternehmen und Familienbetriebe in der Steiermark geht. Die österreichische Filmproduktionsfirma Blue Rose Film wird die Sendereihe drehen, pte betreut das Projekt redaktionell und Management Consulting International (IMP) ist für die Vermarktung zuständig. Landesregierungen, Wirtschaftskammer, AMS, Wirtschaftsbund und die Industriellenvereinigung sind die Finanzierungspartner. Die Sendungen sind nach der Ausstrahlung im ptv-Archiv http://www.ptv.at abrufbar und werden über Videokassetten an Höheren Schulen als Unterrichtsbehelf eingesetzt.
   
     
Startschuß für den Contracting-Preis "Energieprofi 2001"
Das Umwelt- und Landwirtschaftsministerium hat gemeinsam mit der Österreichischen Gesellschaft für Umwelt und Technik (ÖGUT) den Contracting-Preis "Energieprofi 2001" ausgeschrieben. Gesucht sind vorbildliche Energiesparprojekte an Gebäuden, die via Contracting finanziert werden. Einsendeschluss ist der 31. Juli 2001. Der Preis wurde im Vorjahr zum ersten Mal vergeben.
Energie-Contracting ist ein vertraglich vereinbartes Modell, bei dem Energiesparmaßnahmen und -management durch einen Dritten vorfinanziert werden. Dieser übernimmt auch die Durchführung der Maßnahmen, den Betrieb sowie die Wartung während der vereinbarten Vetragslaufzeit. Investitionen und Honorar des Contractors werden von den erzielten Energiekosten-Einsparungen bezahlt.
Die Zielgruppen für den "Energieprofi 2001" sind weit gestreut. Projekte können eingereicht werden von Gemeinden, Unternehmen, Wohnbauträgern und -genossenschaften, Contracting-Anbietern, Wissenschaftern, Technikern, Juristen, Marketing- und PR-Unternehmen, Umwelt- und Energieberatungsunternehmen.
Prämiert werden können sowohl durchgeführte bzw. laufende Contracting-Projekte als auch Innovationen, Ideen und Entwicklungen, die die administrative Abwicklung sowie die technische und juristische Durchführung von Contracting-Projekten erleichtern. Auch Marketingkonzepte oder andere Ideen, die zur Förderung des Contracting in Österreich beitragen, können eingereicht werden. Einsendeschluss ist der 31. Juli 2001. Die Preisverleihung findet Ende September durch Umwelt- und Landwirtschaftsminister Mag. Wilhelm Molterer und Vertretern der ÖGUT in Wien statt. Die Ausschreibungsunterlagen können bei der ÖGUT angefordert werden: (+43 1) 315 63 93, office@oegut.at.
Österreich muss in den nächsten zehn Jahren 13 % (auf Basis 1990) seiner CO2-Emissionen einsparen, um das vertraglich festgelegte Kyoto-Ziel zu erreichen. Das Umweltministerium unterstützt daher im Rahmen der Kyoto-Strategie die Entwicklung und weitere Verbreitung von Energie-Contracting. Sowohl im öffentlichen Sektor als auch in Unternehmen ermöglicht Contracting die Nutzung großer Einsparpotentiale.
   
     
Nachbesetzung des Kulturinstitutes Paris:
Stephan Vavrik neuer Leiter des Kulturforums ab Juli
Außenministerin Benita Ferrero- Waldner hat Stephan Vavrik nach der Pensionierung von Georg Jankovic mit der Leitung des österreichischen Kulturforums Paris ab Juli 2001 betraut. Die Entscheidung für Stephan Vavrik fiel nicht nur mit Rücksicht auf seine bisherige Erfahrung im Kulturbereich an der Botschaft in Mexiko und als stellvertretender Direktor des Kulturinstitutes Paris von 1995 bis 1997, sondern auch auf Grund seiner Managementfähigkeiten, seiner perfekten Französischkenntnisse und persönlichen Kenntnis der französischen Kultur.
Am Kulturinstitut - welches im Zuge des neuen Auslandskulturkonzeptes des Außenministeriums die Bezeichnung ,,Kulturforum" tragen wird - soll in den nächsten Jahren ein Pilotprojekt der Flexibilisierung und Effizienzsteigerung der Auslandskulturpolitik laufen. Grundsatz der Überlegungen ist der Versuch, das Verhältnis der administrativen Kosten zugunsten des operativen Budgets zu verändern. Anstatt eines fixen Veranstaltungsortes, der im Zuge der Internationalisierung des Kulturangebotes in den letzten 30 Jahren mit den französischen Museen, Galerien und Konzertveranstaltern nicht mehr mithalten kann, soll der Schwerpunkt der Arbeit auf die Mittlerrolle des Kulturforums, welches als kulturelles Dienstleistungsunternehmen und Kulturmanagement-Zentrum fungiert, gesetzt werden. Im Lichte dieser Konzentration auf ,,software" statt ,,hardware" ist auch der angestrebte Verkauf des Institutsgebäudes und die Neuunterbringung der Bibliothek zu sehen.
   
     
Schüssel: Eigenständiger Beitrag Österreichs für die Zukunft Europas
Bundeskanzler Dr. Wolfgang Schüssel bezeichnete die gestrige Europarunde als wichtigen Startschuß zur Entwicklung der österreichischen Position für die Reform der Europäischen Union. "Wir sind das erste Land in Europa, in dem dieser breite Dialog stattfindet. Ziel ist es, einen klaren eigenständigen österreichischen Beitrag, der sich vor allem an Inhalten orientiert, zu formulieren", betonte Schüssel. Kompetenzaufteilung, Subsidiarität und die Stärkung der Bürgerrechte seien die wesentlichen Inhalte dieses Beitrags. In dem "Ringen um die Zukunft Europas" habe man vor allem im Interesse Österreichs argumentiert und Parteipolitik außer Acht gelassen, so der Bundeskanzler.
Vor allem sei allen Teilnehmern die Bürgernähe der Europäischen Union wichtig, so Schüssel. Deshalb sei die Einrichtung eines Konvents, dessen Stellungnahmen in die Regierungskonferenz 2004 einfließen werden, von großer Bedeutung. Mit diesem Konvent werde der breite und offene Dialog über die Zukunft Europas gewährleistet, so Schüssel. Als wichtigen österreichischen Beitrag führte der Bundeskanzler die Stärkung der Individualrechte der Bürger an. "Jeder Bürger Europas soll sich in Rechtsfragen direkt an den EuGH wenden können", betonte Schüssel. Im Bereich der Bildung regte die Europarunde die Einführung des Schulpflichtfaches Europa an. Damit soll die Heranführung von Jugendlichen an das gemeinsame Europa erleichtert werden.
Beachtliche Übereinstimmung habe es in der heutigen Diskussion in der Frage der europäischen Kompetenzverteilung gegeben, berichtete der Bundeskanzler. Das betreffe vor allem die gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik sowie die Gemeinsame Wirtschafts- und Währungspolitik. In der Europarunde habe man weitgehende Überstimmung in der Frage der außenpolitischen Vertretung der EU erzielt. "Wir befürworten, daß die Aufgaben des Hohen Repräsentanten mit den außenpolitischen Kompetenzen der Europäischen Kommission verschmolzen werden", so Schüssel. Positiv äußerten sich die Diskutanten zur Beistandsverpflichtung im Rahmen der gemeinsamen Verteidigungspolitik.
   
     

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