Rund 10.000 dieser aufenthaltsverfestigten Personen haben tatsächlich einen Arbeitsplatz
angenommen - meist in niedrigen Diensten mit hohen Fluktuationsraten -, viele haben sich als Arbeit suchend vormerken
lassen, konnten aber noch nicht vermittelt werden. Jedenfalls stehen einem Plus von rund 15.000 Beschäftigten
im Jahresdurchschnitt diesmal 823 als arbeitslos vorgemerkte Personen mehr gegenüber. Angesichts einer de
facto vorhandenen Vollbeschäftigung kann man davon ausgehen, dass auch bei einem sich abschwächenden
Wirtschaftswachstum die Arbeitslosenrate für den Rest des Jahres auf dem niedrigen Niveau konstant bleiben
wird. Als arbeitslos vorgemerkt waren Ende Mai 174.857 Personen (91.418 Männer; 83.439 Frauen). Bei den Frauen
war im Vergleich zum Vorjahr ein deutlicher Rückgang der Arbeitslosigkeit zu verzeichnen (-1.957 oder -2,3%),
bei den Männern hingegen gab es einen Anstieg um 2.780 (3,1%). Dies ist zum Teil auf eine Zunahme der Arbeitslosen
im Baugewerbe zurückzuführen. Der Tourismus entwickelt sich insgesamt sehr günstig: Ende Mai zeigt
sich, dass in der Tourismusbranche die Arbeitslosigkeit weiterhin deutlich sinkt: -987 Personen oder -2,8 %.
International gesehen behält Österreich seine günstige Position. EUROSTAT weist für Österreich
für März 2001 (letzt verfügbarer Wert) eine Arbeitslosenquote von 3,7% aus, dies bedeutet einen
Rückgang um 0,2 %-Punkte gegenüber dem Vorjahr. Sie beträgt damit nach wie vor weniger als die Hälfte
des EU-Durchschnittes (=7,8%). Die Fortschreibung dieser Quote ergab für Mai eine saisonbereinigte vorläufige
Arbeitslosenquote von ebenfalls 3,7 %. Wie in der Vergangenheit weisen lediglich Luxemburg (2,3%) und die Niederlande
(2,5%-Wert für Februar) niedrigere Quoten auf. Eine erfreuliche Position nimmt Österreich auch bei der
Jugendarbeitslosigkeit ein. Während Ende März 15,7% der europäischen Jugendlichen keine Arbeit hatten,
lag der entsprechende Anteil für Österreich bei 5,2%. Damit weist Österreich gemeinsam mit den Niederlanden
die geringste Jugendarbeitslosenquote in der Gemeinschaft aus, gefolgt von Irland mit 5,8% und Luxemburg mit 7,0%
.
Jugendliche - Lehrstellenmarkt
Die Jugendarbeitslosigkeit (15- bis 24-Jährige) lag in Österreich
Ende Mai mit 25.982 um 1.900 (7,9 %) über dem Vorjahreswert. Zu beachten ist dabei, dass im Mai schon viele
Schulabgänger planen, im Sommer eine Lehrstelle anzunehmen. Viele davon lassen sich jetzt schon beim AMS vormerken,
besuchen aber noch die Schule. Die Zahl der Lehrstellensuchenden ist Ende Mai gegenüber dem Vorjahr mit 2.307
leicht gestiegen (+279 oder +13,8%), zugleich wuchs die Zahl der gemeldeten offenen Lehrstellen (2.914) deutlich
an (+444 oder +18,0%). Somit liegt die Zahl der offenen Lehrstellen erneut über jener der Lehrstellensuchenden.
Weiterhin Abnahme der Altersarbeitslosigkeit
Die Arbeitslosigkeit der über 50-Jährigen sank weiterhin merklich
um 3.560 (8,3%) auf 39.150. Dieser Rückgang betrifft wie in den Vormonaten nicht nur die 50- bis 54-Jährigen
(-1.398), sondern in höherem Maße die 55- bis 59-Jährigen (-3.284). Einen relativ kräftigen
Anstieg gab es allerdings bei den über 60-Jährigen um 1.122 (69,4%) auf 2.739.
Entwicklung in den Bundesländern
Die Arbeitslosigkeit ist Ende Mai in der Mehrzahl der Bundesländer leicht
gestiegen. Am stärksten fällt die Zunahme in Salzburg aus (+588 oder +6,4%). In Tirol stieg sie um 2,6
%, in Wien um 1,8%, im Burgenland um 1,5%, in der Steiermark um 1,2% und in Niederösterreich um 0,6%. Lediglich
in Vorarlberg (-8,6%) und Oberösterreich ( - 6,0%) war eine deutliche, in Kärnten (-0,2%) eine marginale
Abnahme feststellbar.
Sinken der Arbeitslosigkeit in zahlreichen Berufsgruppen
In einer Vielzahl von Berufsgruppen ist weiterhin eine sinkende Arbeitslosigkeit
zu beobachten, insbesondere im Tourismus (-964) und in den Büroberufen (-599). Diesen stehen Zunahmen gegenüber,
die sich vor allem auf Bauberufe (+1.933), Hilfsberufe (+800) sowie - abgeschwächt - Reinigungsberufe (+330)
konzentrieren. Hier handelt es sich durchwegs um Berufsgruppen mit relativ hohem Ausländeranteil.
Weiterhin Rückgänge bei Personen mit Lehrabschluss und Abschluss einer Mittleren
Schule
Die stärksten Rückgänge gab es bei Personen mit Lehrabschluss
(-1.376 oder -2,1%) und mit Abschluss einer Mittleren Schule (- 585 oder -4,9%). In diesen Kategorien fielen die
Rückgänge für Frauen deutlich stärker aus als für Männer. In den anderen Ausbildungsbereichen
waren Zunahmen der Arbeitslosigkeit zu verzeichnen: am stärksten bei Personen ohne (+974 oder 1,7%) und mit
Pflichtschulabschluss (+1.230 oder +15,5%), aber auch für BHS-Absolventen (+242 oder + 3,1%), AHS- (70 oder
+1,5%) und Absolventen von Akademien, Universitäten und Fachhochschulen (+179 oder 4,1%).
Konstante Ausweitung der Schulungsaktivitäten des AMS
Ende Mai betrug die Zahl der in Schulung befindlichen Personen 33.595, ihre
Zahl lag damit um 2.890 (9,4%) über dem Vorjahreswert. Dieser Anstieg ist sowohl bundesländer- als auch
alters(gruppen)spezifisch breit gestreut. Die Personen rekrutieren sich schwerpunktmäßig nach wie vor
aus den Berufsgruppen Büroberufe, Handel, Metall-/Elektroberufe sowie Hilfsberufe, das sind zusammen rund
56% aller in Schulung befindlichen Personen.
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