Direktor Dr. Wolfgang Duchatczek vergleicht den bevorstehenden Währungstausch mit einem Staffetenlauf,
bei dem die OeNB in der ersten Phase das Laufholz fest in den eigenen Händen hält. Diese Phase des Laufs,
hier ist Duchatczek voll zuversichtlich, wird von der OeNB erfolgreich bis Ende August 2001 absolviert werden.
Ab Anfang September 2001 wird die Staffete an die Österreichischen Kreditinstitute weitergereicht. Im Rahmen
der Vorverteilung werden rund 10 Mrd.Euro an Banken und Postämter verteilt. Mit geringer Zeitverzögerung
wird auch die bargeldintensive Wirtschaft in die Vorverteilung einbezogen und übernimmt ihrerseits ihren Anteil
am erfolgreichen Staffellauf. Ab Mitte Dezember 2001 werden Euro-Münzen in begrenzter Menge, bevorzugt in
Form von Startpaketen, an die Konsumenten abgegeben. Ab 1. Jänner 2002 stehen 6000 Geldausgabeautomaten für
die Ausgabe von Euro-Banknoten bereit und spätestens ab 2. Jänner 2002 auch alle Bankfilialen und Postämter.
Damit sind die wesentlichen Etappen der Euro-Verteilung beschrieben.
Wie in jedem erfolgreichen Team muss auch jedes Teammitglied seinen persönlichen Beitrag zum Gelingen beitragen.
Einen wesentlichen Anteil am Erfolg des Bargeld-Changeover haben vor allem die Kreditinstitute, betonte Dr. Duchatczek.
Die OeNB ist überzeugt, dass die österreichischen Banken die ihnen zugedachte Rolle beim Bargeldtausch
professionell und zur Zufriedenheit von Wirtschaft und Konsumenten wahrnehmen werden. Bei der Münzausgabe
und bei der Ausgabe kleiner Banknoten nehmen Handel, Tourismus und Verkehrswirtschaft eine ebenso bedeutende Funktion
ein. Aber auch die privaten Haushalte und Konsumenten tragen durch kooperatives Verhalten wesentlich zu einem erfolgreichen
Bargeldtausch bei.
In diesem Zusammenhang wurde auf europäischer Ebene festgelegt, dass alle Wirtschaftsteilnehmer die Kosten
der Umstellung selbst tragen müssen, da auch die Vorteile der neuen Währung allen entsprechend zugute
kommen. Durch den Wegfall des Wechselkursrisikos ergeben sich stabile Rahmenbedingungen für die Wirtschaft,
erhöhte Preistransparenz erleichtert die Einkäufe für 300 Mio. Konsumenten. Insgesamt führen
stabile Rahmenbedingungen zu höherem Wirtschaftswachstum und Wohlstand. In Summe waren die Vorteile einer
gemeinsamen Währung für Wirtschaft und Bevölkerung der Euroländer überzeugend genug, um
die Herausforderung eines derartigen Projektes anzunehmen.
Weiter schult die OeNB alle professionellen Bargeldnutzer in Handel und Banken sowie Vertreter der Sicherheitsbehörden.
Zur Information der breiten sowie der interessierten Öffentlichkeit wurde von der OeNB ein vielfältiges
Angebot an Informationsmedien bereitgestellt. Im besonderen wird auf der Homepage der OeNB (www.oenb.at) alles
Wissenwerte zum Thema Euro und Eurotausch angeboten. Ab September 2001 setzt die breite Information der EZB und
auch die innerösterr. Kampagne der OeNB ein. Im Rahmen dieser Kampagnen werden auch die Sicherheitsmerkmale
der neuen Banknoten und Münzen ausführlich vorgestellt.
Während die Planung der Euro Vorverteilung bereits in der Endphase liegt, rückt nun der Schilling Rücklauf
in das Zentrum der Aufmerksamkeit. Die OeNB Schätzungen des Schilling-Rücklaufs zeigen, dass ohne gezielte
Gegenmaßnahmen eine extrem hohe Mengenkonzentration Ende Dezember 2001 und Anfang Jänner 2002 auftritt,
führte Duchtczek weiter aus. Durch gemeinsame Aktionen von OeNB und Kreditinstituten soll eine vorzeitige
Rückholung von Münzhortungen initiiert werden. Ab 1. September 2001 soll eine flächendeckende Aktion
in Österreich umgesetzt werden.
Abschließend präsentiert Direktor Mag. Dr. Duchatczek noch einige Tipps für den Währungstausch:
* Trennen Sie sich zum frühest möglichen Zeitpunkt von gehorteten Schilling- und Groschen-Münzen.
* Zahlen Sie schon im Herbst 2001 Ihre überschüssigen Barbestände auf Ihr Bankkonto oder Sparbuch
ein, um lange Wartezeiten Anfang Jänner 2002 zu vermeiden.
* Steigen Sie bald auf den Euro um, auch wenn dafür 2 Monate vorgesehen sind und vermeiden Sie das aufwendige
Hantieren mit zwei Bargeldsorten.
* Besorgen Sie sich am 15. Dezember 2001 ein Münz-Startpaket und verwenden Sie dieses für Ihren ersten
Einkauf im Jänner2002. Zahlen Sie möglichst betragsgenau.
* Machen Sie sich mit den Euro-Bargeld eingehend vertraut, informieren Sie sich insbesondere über die Sicherheitsmerkmale.
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