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Debatte über Schwangerschaftsabbrüche |
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Stöger in NEWS: "Schwangerschaftsabbrüche in allen Regionen anbieten" SPÖ-Gesundheitsminister mahnt Verantwortung der Länder ein Wien (news) - Abtreibungen sollen in ganz Österreich in öffentlichen Spitälern möglich sein, fordert Gesundheitsminister Alois Stöger (SPÖ) im Interview in der am 04.08. erscheinenden Ausgabe von NEWS: "Schwangerschaftsabbrüche sollen in allen Regionen angeboten werden". Vor allem dass in Tirol und Vorarlberg kein öffentliches Krankenhaus Abtreibungen durchführt, ist Stöger ein Dorn im Auge: "Es wird ja eine ganze Personengruppe, nämlich die Frauen, nicht ernst genommen, wenn es in ganz Westösterreich kein Angebot gibt. Das geht nicht." Frauen hätten das Recht zu entscheiden, ob sie einen Abbruch wollen oder nicht, "da brauchen sie keine Bevormundung". Daher müsse es auch in den Spitälern ein Angebot geben: "Hier haben die Länder eine Verantwortung." Es müsse zwar nicht in jedem Bundesland, aber zumindest in jeder Region ein öffentliches Krankenhaus geben, das Abtreibungen durchführt, stellt der Gesundheitsminister klar: "Es geht aber nicht, dass man Schwangerschaftsabbrüche aus ideologischen Gründen prinzipiell nicht anbietet." |
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Heinisch-Hosek: Frauen haben ein Recht auf Selbstbestimmung über ihren Körper Frauenministerin unterstützt den Stöger-Vorstoß in allen Regionen Österreichs Schwangerschaftsabbrüche anzubieten Wien (bpd) - "Frauen haben ein Recht auf Selbstbestimmung über ihren Körper und sollen nicht durch fehlende medizinische Einrichtungen daran gehindert werden. Darum sollte es auch in allen Regionen möglich sein,Schwangerschaftsabbrüche vorzunehmen", sagte Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek zum Vorstoß von Gesundheitsminister Alois Stöger. "Ich unterstütze die Forderung, dass es auch in Westösterreich öffentliche Spitäler geben soll, die Abbrüche durchführen. Denn nur so ist gewährleistet, dass alle Frauen, die in Österreich leben, den selben Zugang zu medizinischer Versorgung haben", meinte die Ministerin weiter. "Damit zeigt sich für mich ein weiteres Mal, dass Gesundheitsminister Alois Stöger die Anliegen der Frauen besonders Ernst nimmt und Politik in unserem Sinne macht", so Heinisch-Hosek abschließend. |
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Schittenhelm: Unsere Gesellschaft muss kinderfreundlicher werden Mehr Information für Frauen Wien (övp-pk) - "Wir sollten uns viel mehr Gedanken in Österreich darüber machen, wie Frauen und Männern 'Mut zum Kind' gemacht werden kann – die Pläne des Bundesministers Stöger greifen viel zu kurz", sagt die Bundesleiterin der ÖVP Frauen, Abg.z.NR Bgm. Dorothea Schittenhelm, zu den Vorstellungen, in jeder Region ein öffentliches Krankenhaus zu schaffen, das Abtreibungen durchführt. Die ÖVP Frauen- Chefin betont weiters, dass die Politik keiner Frau die Entscheidung abnehmen dürfe, ein Kind zu bekommen oder eine Abtreibung durchführen zu lassen: "Die Entscheidung eine Abtreibung zu machen, ist die persönliche der betroffenen Frau und kann aber nur als letzter Ausweg gesehen werden. Aufgabe eines Gesundheitsministers muss es sein, sich Gedanken darüber zu machen und entsprechende Maßnahmen zu setzen, die die Information und Beratung für Frauen in dieser schwierigen Entscheidungsphase in allen Regionen sicherstellt." "Wir müssen ein Umfeld schaffen, in dem man sich für die Geburt eines Kindes entscheidet, ohne Frauen, die dies nicht tun, zu kriminalisieren", so Schittenhelm. Es müsse ein Umdenken stattfinden: "Unsere Gesellschaft muss kinderfreundlicher werden - ein Ja zum Kind muss leicht fallen, auch wenn die konkrete Situation oft nicht leicht ist. Wir müssen die Rahmenbedingungen verbessern und Alternativen schaffen die ein Ja erleichtern. Kindergeld, Elternteilzeit und Flexibilisierung der Arbeitszeit sind in diesem Zusammenhang richtige Akzente", sagt Schittenhelm abschließend. |
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FPÖ zu Stöger: Es gibt kein Recht auf Abtreibung! Schwangerschaftsabbruch ist nach wie vor rechtswidrig und nur von Strafverfolgung ausgeschlossen Wien (fpd) - Schockiert zeigen sich die zuständigen Politikerinnen der FPÖ von der Forderung von Gesundheitsminister Stöger (SPÖ), wonach es in allen Bundesländern öffentliche Spitäler geben müsse, die Abtreibungen durchführen. "Stöger hat offenbar die Fristenlösung nicht verstanden. Sie stellt die Tötung ungeborenen Lebens lediglich straffrei, dennoch ist sie weiterhin rechtswidrig. Jedenfalls gibt es nicht im Geringsten ein Recht auf Abtreibung", erklärt Gesundheitssprecherin NAbg. Dagmar Belakowitsch-Jenewein. Die freiheitliche Abgeordnete erinnert an die unselige Debatte im Europarat vor rund einem Jahr, als die britische Sozialistin McCafferty alle Ärzte und Spitäler zur Durchführung von Schwangerschaftsabbrüchen verpflichten wollte, was gottseidank gescheitert sei. Gerade in einer so sensiblen Frage müsse man die ethischen Bedenken von Ärzten und Krankenauspersonal achten und dürfe niemanden zur Abtreibung zwingen. Für FPÖ-Familiensprechern NAbg. Anneliese Kitzmüller muss es vorrangiges Ziel der Politik sein, Abtreibungen weitestgehend zu verhindern. "Nicht nur aus demographischen Gesichtspunkten brauchen wir mehr Kinder. Hier geht es um jede einzelne Frau, die in einer schwierigen Lebenssituation vor allem Beratung und Unterstützung braucht und nicht ein flächendeckendes Angebot an Abtreibungsstätten", stellt Kitzmüller fest und weist darauf hin, dass die parallel mit der Fristenlösung in Aussicht gestellten begleitenden Maßnahmen noch immer nicht umgesetzt seien. "Es muss vor allem eine strikte Trennung zwischen den beratenden Stellen und jenen Einrichtungen geben, die Abtreibungen durchführen. Leider gibt es in diesem hochsensiblen Bereich insbesondere private Geschäftemacher, die Frauen den Schwangerschaftsabbruch geradezu einreden." Insgesamt erkennen die beiden FPÖ-Politikerinnen einen europaweiten Trend, Abtreibungen systematisch zu forcieren, vor allem innerhalb der sozialistischen Parteien, aber nicht nur dort. Das jüngste schlechte Beispiel lieferte die aus dem bürgerlichen Lager stammende EU-Kommissarin Viviane Reding, die von Ungarn jenes EU-Geld zurückverlangte, mit dem dort eine Plakatkampagne zum Schutz des ungeborenen Lebens gefördert worden war. "Stöger reiht sich nun in diese unselige Phalanx ein - als ob er nicht genug Baustellen in seinem Ministerium hätte, die ihn tatsächlich auch etwas angehen", kritisiert Belakowitsch-Jenewein. "Wesentlich wäre zum Beispiel in diesem Zusammenhang, endlich das sogenannte Post-Abortion-Syndrom zu untersuchen, das zahlreichen Frauen nach einer Abtreibung massive psychische Probleme bereitet", fordert Kitzmüller. |
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Grünewald begrüßt Stögers Vorstoß Gesetzliche Vorgaben müssen nun endlich umgesetzt werden Wien (grüne) - Positiv reagiert der Gesundheitssprecher der Grünen, Kurt Grünewald, auf die Forderung von Gesundheitsminister Alois Stöger, Frauen in allen Bundesländern einen Schwangerschaftsabbruch in einer öffentlichen Krankenanstalt zu ermöglich: "Wenn Verhütung von ungewollten Schwangerschaften Priorität habe sollte, so ist nicht einzusehen, dass Frauen in einzelnen Bundesländern keine Möglichkeit haben, sich diesem Eingriff in einer öffentlichen Krankenanstalt zu unterziehen. Krankenanstalten sind nicht Privateigentum jeweiliger Landesregierungen und werden auch aus Steuergeldern, Bundesmitteln und Versichertenbeiträgen finanziert. Eine Ungleichstellung ist daher nicht zu begründen. Das entsprechende Gesetz gilt für alle Bundesländer", hält Grünewald fest und erklärt: "Sollten Frauen hier weiter diskriminiert werden, dann könnte ein angestrebtes bundeseinheitliches Krankenanstalten-Gesetz hier die erwünschte Änderung sicherstellen." |
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Lesen Sie dazu auch Aussagen vom 04.08. und 05.08. > | ||
Wir übernehmen hier Stellungnahmen aller im Parlament vertretenen
Parteien – |
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