Anreize für private und öffentliche Investitionen, Exportförderung langfristig
ausrichten
Wien (pwk) - Anlässlich der von WIFO (siehe hier >) und IHS (siehe hier >) präsentierten schwachen Wachstumsprognosen für das laufende
und kommende Jahr, fordert WKÖ-Präsident Christoph Leitl vertrauensbildende Maßnahmen und Impulse
für mehr Wachstum und Beschäftigung. Leitl unterstreicht, wie notwendig es ist, die Konjunktur bestmöglich
anzukurbeln: "1 Prozent weniger Wachstum bedeutet in etwa 3 Milliarden Euro weniger an Wertschöpfung,
25.000 Arbeitsplätze weniger und rund 1,5 Milliarden an geringeren Steuereinnahmen."
Die österreichische Wirtschaft wird laut den aktuellen Prognosen im Jahr 2014 um weniger als ein Prozent wachsen.
Sowohl WIFO als auch IHS erwarten für 2014 ein reales BIP-Wachstum von 0,8 Prozent. Ausschlaggebend für
die Revision der Wachstumsprognosen nach unten ist laut Wirtschaftsforschern eine schwächere Entwicklung der
Exporte und Investitionen. Vor allem die Investitionszurückhaltung der Unternehmen ist nach wie vor stark
ausgeprägt. "Investitionen sind ein wichtiger Wachstumsfaktor. Jedoch lieferten die Bruttoanlageinvestitionen
in Österreich seit der Krise nur im Jahr 2011 einen wesentlich positiven Beitrag zum BIP-Wachstum. Unternehmen
brauchen mehr Planungssicherheit, denn Vertrauen in die Zukunft ist die Basis für Investitionsentscheidungen",
so der Wirtschaftskammer-Präsident. Eine Verschärfung der Russland-Ukraine-Krise und die damit einhergehende
erhöhte Unsicherheit sowie der Krieg im Nahen Osten könnten sich zusätzlich negativ auf die Investitionstätigkeit
der Unternehmen und auf die Exportentwicklung auswirken.
WKÖ-Präsident Leitl wiederholte die Forderung nach Wachstumsimpulsen, etwa die Anhebung der Abschreibungsgrenze
für geringwertige Wirtschaftsgüter, nach einer nachhaltigen Etablierung der Internationalisierungsoffensive
oder einer Ankurbelung des Wohnbaus mittels Ausschöpfung aller vorhandenen Wohnbau-Förderungsmittel.
Und er begrüßt ausdrücklich den Plan von EU-Kommissionspräsident Juncker, 300 Milliarden Euro
in ein europäisches Investitionsprogramm zu pumpen: "Je rascher das kommt, desto besser!"
Und mittelfristig müsse Österreich, so der WKÖ-Chef, so wie andere europäische Staaten auch
seine Hausaufgaben bei den anstehenden Struktur- und Bürokratiereformen machen, um an zusätzlicher Wettbewerbsfähigkeit
zu gewinnen.
|