Russischer Präsident Wladimir Putin zu Gast in Österreich
Moskau/Wien (bka) - "Es gibt traditionell eine sehr gute und pragmatische Zusammenarbeit zwischen Russland
und Österreich, auch in schwierigen Situationen", sagte Bundeskanzler Sebastian Kurz am 5. Juni nach
seinem Arbeitsgespräch mit dem Präsidenten der Russischen Föderation Wladimir Putin im Bundeskanzleramt.
Diesen guten politischen Dialog wolle man auch weiterhin fortsetzen.
Russland und Österreich seien zudem wirtschaftlich eng verbunden. Das bilaterale Handelsvolumen sei auf 4,9
Milliarden Euro gestiegen und weiter im Wachsen. Das Investitionsvolumen österreichischer Firmen in Russland
betrage rund 6,9 Milliarden Euro. "In diesem Jahr wird auch das 50-jährige Jubiläum russischer Gaslieferungen
nach Österreich begangen", sagte Sebastian Kurz.
"Wir wollen die Zusammenarbeit in Bereichen von beiderseitigem Interesse noch verstärken und haben dazu
auch einige Abkommen, etwa im Bereich Innovation und Forstwirtschaft, unterzeichnet", so der Bundeskanzler
weiter. Es gebe jedoch auch enge menschliche und kulturelle Beziehungen zwischen den beiden Ländern: "Österreich
ist bei russischen Touristen sehr beliebt, im Vorjahr wurden 1,2 Millionen Nächtigungen aus Russland gezählt."
Auch die Bedeutung des zivilgesellschaftlichen Dialogs, die Frage der Menschen- und Bürgerrechte, seien Themen
im Arbeitsgespräch gewesen.
Neben den bilateralen seien internationale Fragen auf der Gesprächsagenda gestanden. Die Supermacht Russland
spiele eine bedeutende Rolle in den Konflikten in der Ukraine und in Syrien. "Russland hat auch eine entsprechende
Verantwortung, an politischen Lösungen mitzuwirken", so Kurz. Zum Verhältnis zwischen der Europäischen
Union und Russland sagte der Bundeskanzler: "Österreich wird sich in der Zeit seines Ratsvorsitzes dafür
einsetzen, dass sich die Beziehungen zwischen Russland und der EU verbessern. Ich hoffe, dass wir Fortschritte
im Dialog machen können, um auch die Sanktionen schrittweise abzubauen."
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