Archiv laufende Woche vom 04. Juni bis 11. Juni 2001
Politik - Wirtschaft - Chronik - Kultur - Sport - Vermischtes

 
     
Politik    
Österreich bekommt modernes europareifes Wettbewerbsrecht
"Mit dem neuen Wettbewerbsgesetz und der Kartellgesetznovelle 2001 bekommt Österreich ein modernes und europareifes Wettbewerbsrecht, das den Entwicklungen im Binnenmarkt der Europäischen Union und der Fusionswelle Rechnung trägt." Das erklärte Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit Dr. Martin Bartenstein im Rahmen einer Pressekonferenz, bei der er gemeinsam mit Justizminister Dr. Dieter Böhmdorfer die Reform des Wettbewerbsrechtes vorgestellt hat.
Im neuen Wettbewerbsgesetz ist die Einrichtung einer Bundeswettbewerbsbehörde beim Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit vorgesehen. Sie wird aus dem Generaldirektor für Wettbewerb, dessen Stellvertreter und der erforderlichen Anzahl von Bediensteten - Bartenstein denkt an rund 20 - bestehen und unabhängig und weisungsfrei agieren. Sie soll für die Durchführung der Wettbewerbsregeln sorgen, vermutete Wettbewerbsverzerrungen untersuchen und als Partei vor Kartellgericht und Kartellobergericht zu deren Beseitigung beitragen, in Wettbewerbsangelegenheiten Amtshilfe gegenüber Gerichten und Verwaltungsbehörden leisten und zu allgemeinen Fragen der Wirtschaftspolitik Stellung nehmen. Sie kann Ermittlungen führen, Beweise erheben und die zur Wahrnehmung ihrer Aufgaben erforderlichen Entscheidungen erlassen. Weiters übernimmt die Bundeswettbewerbsbehörde die Zusammenarbeit mit der Europäischen Kommission in Einzelfällen und stellt somit die Kohärenz zwischen nationalem und europäischem Wettbewerbsrecht sicher. Als beratendes Organ wird eine Wettbewerbskommission eingerichtet, der sechs Mitglieder - 3 davon von den Sozialpartnern nominiert - angehören.
Die Bundeswettbewerbsbehörde wird mit dem Bundeskartellanwalt - dieser wird mit der Kartellgesetznovelle im Ressort des Bundesministeriums für Justiz eingerichtet und tritt an die Stelle des amtswegigen Einschreitens des Kartellgerichts - eng zusammenarbeiten. Bartenstein sieht in dem durch Wettbewerbsgesetz und Kartellgesetznovelle neu geordneten Wettbewerbsrecht ein effektives Instrumentarium zur Verhinderung von Konzentrationen und von Marktmachtmissbrauch. Österreich bekommt damit auch die unabhängige Ermittlungs- und Aufgriffsbehörde, die in anderen EU-Ländern üblich ist und bisher gefehlt hat. Die beiden Gesetze sollen nach Begutachtungsphase und parlamentarischer Behandlung mit 1. Jänner 2002 in Kraft treten.
   
     
Abschaffung der Pragmatisierung durch neues Unilehrerdienstrecht
Die für den öffentlichen Dienst zuständige Bundesministerin und Vizekanzlerin Dr. Susanne Riess-Passer präsentierte in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Bildungsministerin Elisabeth Gehrer das am Dienstag im Ministerrat neu beschlossene Universitätslehrerdienstrecht.
Vizekanzlerin Dr. Susanne Riess-Passer unterstrich dabei, dass mit dieser mutigen Strukturreform ein echter Paradigmenwechsel einhergehe. Mit der Abschaffung der Pragmatisierung im Zuge der Neuordnung des Dienstrechtes der Unilehrer werde ein modernes, leistungsorientertes, vertragliches Dienstrecht geschaffen, das die Attraktivität des Wissenschaftsstandortes Österreichs erhöhe und den Mitarbeitern der Universität erheblich mehr Chancen, Freiheit und Selbstverantwortlichkeit einräume.
Die Vizekanzlerin verweist weiters darauf, dass hinkünftig der Wechsel zwischen Privatwirtschaften und Universitäten der wichtige Synergien schaffe, der bisher durch das System so gut wie verunmöglicht war, zur Selbstverständlichkeit werde.
"Die Abschaffung der Pragmatisierung ist der erste zentrale Schritt zum politischen Ziel der Vollrechtsfähigkeit der Universitäten", zeichnete die Vizekanzlerin abschließend den weiteren Weg vor.
   
     
Schüssel: Österreichische Interessen von schwedischer Präsidentschaft berücksichtigt
Bundeskanzler Wolfgang Schüssel traf heute den derzeitigen EU Ratspräsidenten, Schwedens Ministerpräsident, Göran Persson zu einem Arbeitgespräch im Rahmen der Tour des Capitales. Bundeskanzler Schüssel gratulierte dem EU-Ratspräsidenten zu der exzellenten Arbeit der schwedischen Präsidentschaft. "Mir gefällt der Stil, mit dem die schwedische Präsidentschaft Europa führt, sehr gut. Sie hat konkrete neue Ideen eingebracht, und wir sind stolz, konstruktiv dabei mitwirken zu können", betonte der Bundeskanzler. Auch sei die schwedische Präsidentschaft mit großer Sensibilität auf österreichische Interessen eingegangen, so Schüssel.
Besonders erfreut zeigte sich der Bundeskanzler darüber, dass in der Frage der Freizügigkeit von Arbeitnehmern und im Dienstleistungssektor bei den von Österreich geforderten Übergangsfristen nun Konsens zwischen den Mitgliedstaaten erzielt werden konnte. "Unsere Forderung nach Übergangsfristen bis zu 7 Jahren wird von allen EU-Ländern akzeptiert", so Schüssel. Diese gemeinsame Position werde nun mit den Beitrittsländern besprochen. "Damit ist der erste und schwerste Themenblock in der Frage der EU-Erweiterung professionell abgeschlossen", betonte der Bundeskanzler.
Auch in den weiteren Zielsetzungen der schwedischen Präsidentschaft wie Verstärkung der europäische Umwelt- und Bildungspolitik sowie in Fragen der Asyl- und Einwanderungspolitik gebe es weitgehende Übereinstimmung mit den Vorschlägen der Präsidentschaft, betonte der Bundeskanzler. Der Bundeskanzler wies auch auf die bedeutenden außenpolischen Aktivitäten während der schwedischen Präsidentschaft hin. So haben bereits in Stockholm konstruktive Gespräche mit dem russischen Präsidenten Putin stattgefunden. In Göteborg werden die europäischen Staats- und Regierungschefs mit dem amerikanischen Präsidenten Bush zusammentreffen
EU-Ratsvorsitzender Persson betonte die exzellente Kooperation zwischen Österreich und der Präsidentschaft. Er sei froh, dass bezüglich der EU-Erweiterung Konsens erzielt werden konnte. "Die Beitrittskandidaten haben bereits weitgehende Veränderungen in ihren Sozial- und Wirtschaftspolitiken vorgenommen und ihre Rechtslage an die europäischen Standards angepasst. Wir freuen uns, sie bald in der europäischen Familie begrüßen zu können. Das bedeutet das Ende einer getrennten europäischen West- und Ostpolitik und ist der Anfang eines umfassend vereinten Europas", so Persson. Als besonders zufriedenstellend hob Persson auch die vereinte außenpolitische Vorgangsweise der Europäischen Union in Fragen der Nahostpolitik hervor. Auf europäischer Ebene wurde bereits mit dem palästinensische Präsidenten Arafat verhandelt. Auch mit dem israelischen Ministerpräsidenten Sharon werden Gespräche stattfinden.
"Ich hoffe, dass mit dem selben Geist und dieser Professionalität auch zukünftige schwierige europäische Kapitel verhandelt und gelöst werden", hob Bundeskanzler Schüssel abschließend hervor.
   
     
Arbeitskräftemangel
Für Schüssel wäre ein Drittel der Arbeitslosen mobilisierbar
Um die auch von den Wirtschaftsforschern erwartete Arbeitskräfteknappheit auszugleichen, sollte nach Ansicht von Bundeskanzler Wolfgang Schüssel inländisches Potential mobilisiert werden: Arbeitslose, Frauen, ältere Menschen. Über die Abfertigung-neu erwachse nicht nur eine zweite Säule im Pensionssystem, sondern mit den Pensionsfonds eine der "ganz großen Nachfrager auf dem Kapitalmarkt", er gehe von 20 Mrd. S (1,45 Mrd. Euro) aus, die additiv jedes Jahr dazu kommen würden.
Zum Thema Arbeitskräftemangel und Zuwanderung stellte Schüssel fest, es gebe rund 200.000 Arbeislose, "da ist Potential". Ein Viertel bis ein Drittel von ihnen könnte sicher für den Arbeitsmarkt gewonnen werden, sagte Schüssel, wobei er Schulung und "Motivation" ansprach.
Potential für den Arbeitsmarkt sieht der Kanzler generell auch bei Frauen und älteren Menschen. Um vor allem jungen Frauen Familie und Job zugleich zu ermöglichen, sei die Wirtschaft gefordert. Betriebskindergärten müssten als Norm-Ausstattung gelten.
Mehr Bereitschaft fordert Schüssel auch von der Wirtschaft selbst, was die für 2005 angepeilte Erhöhung der Forschungsquote auf 2,5 Prozent des BIP betrifft. "Das könnte dem Standort Österreich einen massiven Impuls geben", so Schüssel bei der Volkswirtschaftlichen Tagung der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) in Wien.
   
   
Rund 150 Anrufe zu Kindergeld bei Telefonstunde mit Vizekanzlerin Riess-Passer
Im Rahmen der Informationswoche der Bundesregierung zu dem Thema "Kinderbetreuungsgeld" beantwortete gestern Vizekanzlerin Dr. Susanne Riess-Passer beim "Österreichtelefon" Fragen von Bürgern aus ganz Österreich. Rund 150 Interessierte wollten von der Vizekanzlerin Auskünfte zum Thema Kindergeld. Im Zentrum des Interesses standen die Übergangsregelung vom Karenzgeld auf das Kinderbetreuungsgeld, die Teilzeitkarenzregelung, die Höhe der Zuverdienstgrenze, der Pensionsanspruch während der Karenzzeit und die Möglichkeit der partnerschaftlichen Karenzzeitaufteilung. Darüber hinaus beantwortete Riess-Passer auch zahlreiche Fragen zu allgemeinen politischen Themen.
Vizekanzler Dr. Susanne Riess-Passer ging auf die Fragen der Bürger ein und gab umfassende Antworten. "In unserem Interesse liegt es, Frauen, die es finanziell nicht leicht haben, durch das Kinderbetreuungsgeld Unterstützung zu gewährleisten, die sie dringend brauchen", betonte Riess-Passer. Die Vizekanzlerin bezeichnete die Telefonstunde als besonders wichtig. "Es ist wichtig, mit praktischen Problemen der Menschen konfrontiert zu werden. So erfährt man am besten, wo den Leuten der Schuh drückt", erklärte Riess-Passer. Es freue sie, den Bürgern bei Problemen der praktischen Umsetzung des Kinderbetreuungsgeldes helfen zu können, so die Vizekanzlerin. 
   
     
Ab 1.7. 2001:
Neue Bestimmung für das Lenken von Microcars
Mit Inkrafttreten der 19. Novelle zum Kraftfahrgesetz im August 1997 wurden in Österreich die vierrädrigen Leichtkraftfahrzeuge - sogenannte Mopedautos zum Verkehr zugelassen.
Da diese Fahrzeuge sowohl Merkmale eines Motorfahrrades als auch eines Personenkraftwagens aufweisen, wurde in der Vergangenheit bei vielen StrassenverkehrsteilnehmerInnen Kritik an dem Umstand laut, dass man diese Fahrzeuge ab dem 24. Lebensjahr lenken durfte, ohne irgendwelche Voraussetzungen erbringen zu müssen. In Deutschland benötigt zum Beispiel ein Lenker zum Lenken eines Microfahrzeuges den Führerschein der Klasse B.
Nach einer vom Parlament mit den Stimmen der Regierungsparteien beschlossenen Änderung des Führerscheingesetzes (Änderung wurde am 30. 3. 2001 unter BGBl. Nr. I Nr. 25/2001 kundgemacht) müssen Lenker von Micro-Cars nun ab 1. Juli 2001 eine Schulung (8 Stunden theoretische und 6 Stunden praktische Ausbildung) absolvieren. Zwischen dem 16. und 24. Lebensjahr ist in Übereinstimmung mit den Bestimmungen über die Mopeds eine theoretische Prüfung erforderlich (ab dem 24. Lebensjahr keine Prüfung). Wenn die Voraussetzungen erfüllt sind, ist ein speziell gekennzeichneter Mopedausweis auszustellen, der bei Fahrten mit dem Microcar mitzuführen ist.
In einer Übergangsregelung wird zudem festgelegt, dass Personen, die bereits vor Inkrafttreten des Bundesgesetzes (d. h bis zum 1. Juli 2001) ein Microcar gelenkt haben, den speziell gekennzeichnete Mopedausweis ohne theoretische und praktische Ausbildung ausstellen lassen können. Diese Übergangsbestimmung gilt bis 1. Juli 2002 (d. h. man kann sich einen Moepdausweis bis zu diesem Datum ohne die Ausbildung ausstellen lassen), wer aber nach dem 1. Juli 2001 Microcars lenken will, muß jedenfalls im Besitz des Mopedausweises sein.
   
     
Regionalkonferenz in Wiener Hofburg
Unter großer medialer Beteiligung wurde heute die Regionalkonferenz in Wien eröffnet. Über 110 Journalisten insbesondere aus den EU-Beitrittskadidatenländern und Österreich, 28 TV-Stationen, 10 Radiostationen und über 11 Nachrichtenagenturen verfolgten die Eröffnung.
In ihrer ersten Sitzung begrüßten die Konferenzteilnehmer vormittags die Initiative der österreichischen Außenministerin, die ,,Regionale Partnerschaft" ins Leben zu rufen und einigten sich darauf, die nächste Konferenz in der Slowakei vor dem Europäischen Rat von Laeken abzuhalten.
Ferrero-Waldner sagte, das mediale Interesse und die positive Resonanz der Initiative durch ihre Amtskollegen zeige, daß der richtige Weg eingeschlagen sei. ,,Lassen wir uns von diesem Weg nicht durch ein paar kritische Zwischentöne abbringen, sondern arbeiten wir gemeinsam an der ,Entgrenzung Europas'!", so der Appell der österreichischen Außenministerin.
   
   
Vorrang für Qualifikation heimischer Arbeitskräfte und Integration hier lebender Ausländer
Man habe insgesamt gute Daten, die die Linie der Bundesregierung unterstreichen, bei einer weiteren Öffnung des österreichischen Arbeitsmarktes für Ausländer vorsichtig zu sein, sagte heute, Mittwoch, Bundeskanzler Dr. Wolfgang Schüssel zu den aktuellen Arbeitsmarktzahlen. Der Kanzler erklärte, Vorrang sei der Qualifikation heimischer Arbeitskräfte und der Integration hier lebender Ausländer einzuräumen. Es sei "völlig richtig", die Quote für Ausländer nicht zu erhöhen, sondern sie im Laufe der Legislaturperiode schrittweise abzusenken, zumal auch der Überhang an früher nicht gemachten Familienzusammenführungen langsam abgebaut werde. ... weiter
   
     
Bekämpfung von Suchtgift im Straßenverkehr ist unbedingt notwendige Maßnahme
Bei der heute im Ministerrat beschlossenen Regierungsvorlage zur 21. StVO-Novelle zur Bekämpfung von Drogenlenkern handelt es sich um eine dringend notwendige verkehrssicherheitspolitische Maßnahme, erklärte heute, Mittwoch, ÖVP-Verkehrssprecher Abg. Mag. Helmut Kukacka. Österreich hinke im übrigen hinter dem Großteil der europäischen Staaten, wie etwa der Bundesrepublik Deutschland und Frankreich nach, die bereits schärfere Drogenregelungen als Österreich haben. Die Regierungsvorlage berücksichtigt auch bereits wesentliche Einwände aus dem Begutachtungsverfahren: ... weiter
   
     
Schüssel: Neue Finanzmarktaufsicht ist großer Reformschritt
Größtmögliche Nutzung von Synergien sichergestellt
Als "großen Reformschritt" bezeichnete heute, Mittwoch, Bundeskanzler Dr. Wolfgang Schüssel nach dem Ministerrat die Reform der Finanzmarktaufsicht. Nun könne eine operative, mit klarer verfassungsrechtlich garantierter Unabhängigkeit ausgestattete Anstalt öffentlichen Rechts, die keinerlei Weisung unterliegt, entstehen. Damit wäre auch die größtmögliche Nutzung von Synergien sichergestellt. Auch die Zuständigkeiten für die legislative Aufsicht sowie die Kontrolle durch den Rechnungshof blieben bestehen. "Das ist ein wichtiger Schritt für die Konsumenten", betonte der Kanzler.
Schüssel erklärte auf eine entsprechende Frage zur notwendigen Zwei-Drittel-Mehrheit im Parlament, die Regierung sei bereits am Zug gewesen. Nach langen Verhandlungen und guter Begutachtung sei dem Parlament die Regierungsvorlage zugeleitet worden. "Das ist ein optimaler Weg, der zur Diskussion gestellt wird und ich hoffe auf ein Ja im Nationalrat", sagte Schüssel.
"Parteipolitik hat hier nichts verloren. Jeder der Nein sagt, hat auch die Verantwortung für den Finanz- und Kapitalmarkt Österreichs zu tragen", betonte der Kanzler. Er jedenfalls sei zuversichtlich und wolle nicht jetzt über mögliche Alternativen philosophieren, "die nur die zweitbeste Lösung sein können".
   
     
 Wirtschaft  
Umweltsanierung: Enorme Chancen "vor unserer Haustür"
WKÖ und ÖGUT präsentieren Studie über "Umweltpolitische Chancen der EU-Erweiterung für die österreichische Wirtschaft"
Die energischen Bemühungen zur Umweltsanierung in den EU-Beitrittskandidaten Mittel- und Osteuropas eröffnen der österreichischen Wirtschaft große Chancen. Heimische Umwelttechnik-Unternehmen finden gleichsam "vor der Haustür" einen äußerst attraktiven Markt vor. ... weiter
   
     
Bank Austria und CA fusionieren, 70 Filialen werden geschlossen
Die zur HypoVereinsbank Group (HVB) gehörenden Banken Creditanstalt (CA) und Bank Austria schließen sich zur "Bank Austria Creditanstalt AG" zusammen. Von den insgesamt 470 Filialen in Österreich (Bank Austria: 260, CA: 210) werden in den kommenden Jahren rund 70 geschlossen "um Überschneidungen zu beseitigen", teilte die HVB heute, Donnerstag, in einer Aussendung mit. Die Integration soll im ersten Halbjahr 2002 realisiert werden.
Die Bank Austria/Creditanstalt-Gruppe verfolgt mit der Neustrukturierung zwei Hauptziele: Eine weitere nachhaltige Reduktion der Kostenbasis und eine Erhöhung der Schlagkraft am Markt. Der geplante Integrationsschritt soll laut Bank-Austria-Mitteilung die Kostenbasis ab 2003 um mindestens 100 Mio. Euro pro Jahr senken, im kommenden Jahr um 175 Mio. Euro. "Wir müssen jetzt Maßnahmen setzen, um die Ergebnisse für die kommenden Jahre abzusichern", erklärte Bank-Austria-Chef Gerhard Randa.
Obwohl viele Integrationsmaßnahmen seit 1997 erfolgt sind, seien die bestehenden Überlappungen im kundenfernen Bereich zu beseitigen, heißt es weiter. Vor allem im Bereich anspruchsvoller Produktlösungen für Firmenkunden und gehobene Privatkunden ergeben sich nach Aussage der Banken große Vorteile. Die HVB setzt so "mit dieser neuen Marke einen weiteren aktiven Schritt im Innenausbau und verbessert damit ihre Wertschöpfung".
   
   
Bartenstein: Auch im Mai neuerlicher Beschäftigungsanstieg
Trotz gedämpfter Konjunktur war auch im Mai bei den unselbstständig Beschäftigten (ohne geringfügige Beschäftigungsverhältnisse) ein Anstieg um 14.805 (+0,47%) auf 3.150.043 Personen (1.758.204.Männer, 1.391.839.Frauen) gegenüber dem Vorjahr zu verzeichnen. Im Vergleich zum Vormonat stieg die Beschäftigtenzahl um 19.942 (+0,64. %). Die Arbeitslosigkeit stieg jedoch geringfügig um 823 Personen (+0,5 %) im Vergleich zum Vorjahr an. Dieser Anstieg wird durch eine Zunahme arbeitslos vorgemerkter ausländischer Arbeitskräfte (+3.951 oder +18,8%) verursacht, wobei jedoch zu beachten ist, dass durch den seit Juli 2000 geltenden Integrationserlass theoretisch bis zu 40.000 ausländische Personen mit bereits langjähriger Aufenthaltsdauer in Österreich mehr dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen. ... weiter
   
     
Tyrolean Airways fliegt verstärkt gegen Süden
Flugstrecke Rom-Bozen wird intensiviert
Tyrolean Airways baut die Präsenz auf dem italienischen Markt aus und verstärkt die Flugstrecke Bozen-Rom. Die AUA-Tochter setzt durch eine Allianz mit Eurotravel, einer der führenden Tour-Operators Italiens, und der Südtirol Marketing Gesellschaft (SMG) auf Touristen aus Rom, die in den Dolomiten Urlaub machen. SMG-Direktor Christoph Engl präsentierte die Initiative in der italienischen Hauptstadt vor Vertretern aus Presse und Touristik.
Der Binnenmarkt sei für Südtirol in den letzten Jahren immer wichtiger geworden, betonte Engl, allerdings wolle man sich nun in den Süden wagen, woher noch zu wenige Urlauber kommen. Diesen Markt müsse man mit Partnern der Reisebürobranche angehen, sagte Engl. Bei der Aktion "Flieg nach Südtirol" handle sich um ein klassisches Angebotspaket, das Flug, Transfer und Hotel zu einem pauschalierten Preis beinhalte.
Eurotravel, mit Firmensitz in Aosta, hat einen Südtirol-Katalog in einer Auflage von 30.000 Exemplaren gedruckt. Er wird in Rom und in der Region Latium an 1.000 Reisebüros verteilt. Die bereits bestehende Flugroute Rom-Bozen-Rom kann mit Hilfe díeser Aktion auch touristisch ausgelastet werden, heißt es bei Tyrolean Airways.
   
     
 Chronik  
Josef Sommer wird neuer Leiter von KölnTourismus
Die Kölner Stadtverwaltung hat sich für Josef Sommer als neuen Leiter von KölnTourismus entschieden. Der 45-jährige Österreicher absolvierte eine Ausbildung an der Tourismusakademie in Salzburg, die er 1978 mit Diplom abschloss. Daneben studierte er zwei Semester Kongressmanagement an der Salzburger Universität.
Nach dem Studium an der Tourismusakademie begann Sommer seine Laufbahn bei der „Österreich Werbung“, der nationalen Tourismusmarketing-Organisation der Alpenrepublik. Erste Station war die Außenstelle Hamburg, wo er für den Bereich Verkaufsförderung und die Betreuung der Reiseveranstalter und Reisebüros die Verantwortung trug. Von 1983 bis 86 war er Marketing Manager West Coast der Außenstelle Los Angeles und bearbeitete dort den Markt der 13 Staaten an der US-Westküste. Unter anderem gelang es ihm mit Hilfe von Präsentationen, mehr Skifahrer aus Kalifornien, Oregon und Arizona für Österreich zu begeistern.
1986 kehrte Sommer nach Deutschland zurück, um die Leitung der Außenstelle Stuttgart der „Österreich Werbung“ zu übernehmen. In dieser Position war er unter anderem für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit und die Planung von Marketing und Budget verantwortlich, außerdem entwickelte er ein neues Messekonzept. 1992 übernahm Sommer die Außenstelle in Köln. Hier gewann er mit innovativen Angeboten zahlreiche Reiseveranstalter, die erstmals österreichische Ziele in ihr Programm aufnahmen. Außerdem organisierte er eine Reihe von Großveranstaltungen. Seit Anfang 2001 ist Sommer als selbstständiger Unternehmensberater für verschiedene Reiseveranstalter tätig.
Auf die Stellenausschreibung für den neuen geschäftsführenden Werkleiter des Eigenbetriebs KölnTourismus, wie die Position offiziell heißt, hatten sich 80 Interessenten beworben. Sieben Kandidaten wurden zur Auswahlrunde eingeladen, von denen Josef Sommer den besten Eindruck hinterließ. Er wird sein neues Amt spätestens am 1. Oktober 2001 antreten, voraussichtlich aber schon früher.
Josef Sommer ist verheiratet, er hat zwei Kinder und lebt in Sankt Augustin. In seiner Freizeit joggt er, fährt Rad und beschäftigt sich mit Kunstgeschichte.
   
     
     
 Kultur  
     
 Sport  
Fußball, Ihnen gewidmet von ASN, Austrian SportsNet
Vienna vor dem Abstieg, FC Lustenau siegte gestern mit 3:0
Der FC Lustenau steht kurz vor dem Aufstieg in die Erste Division. Das erste Relegationsspiel gegen die Vienna gewannen die Vorarlberger am Dienstag mit 3:0. Der Meister der Regionalliga-West könnte damit kommende Saison bereits der zweite Vertreter in der zweithöchsten österreichischen Spielklasse aus dem „Ländle“ werden. Die zweite Mannschaft aus Vorarlberg heißt Austria Lustenau, das in der Saison 1999/2000 noch in der max.Bundesliga spielte.
In der ersten Halbzeit war aber die Vienna die spielbestimmende Mannschaft. Der FC Lustenau hatte Probleme, sich auf das Spiel der Vienna einzustellen, die besten Chancen der Wiener vergaben Cestnik (9.) und Pichlmann (33.). Beide fanden in Tormann Mendes ihren Bezwinger. Knapp nach dem Seitenwechsel schien das Spiel der Lustenauer wie ausgewechselt. Mario Dorner, der in der vergangenen Regionalliga-Saison auf insgesamt 35 Treffer kam, erzielte nur eine halbe Minute nach Wiederbeginn das 1:0. In der 50. Minute verwandelte Dorner noch einen Elfmeter, das 3:0 durch Obrecht aus einem Konter besiegelte fast schon den Abstieg des Traditionsvereins Vienna aus der Ersten Division, die damit kommende Saison erstmals ohne Wiener Klub in Szene gehen könnte.

Der Fußball-Kommentar von ASN-Redakteur Gerald Fuchs:
Bangen um eine alte Dame
Der FC Lustenau zeigte wenig Respekt vor dem Alter, fegte über die alte Dame Vienna mit 3:0 hinweg und hat damit vor dem Rückspiel am Samstag bereits ein Bein in der zweiten heimischen Leistungsstufe. Der Rest scheint nur noch Formsache.
1894 wurde die Vienna gegründet. Sie ist damit der älteste Klub in Österreich und einer der ältesten des Kontinents. Sympathien genießt sie viele, wahre Fans, von Filmregisseur Franz Antel einmal abgesehen, aber hat der im Wiener Nobel-Bezirk Döbling ansässige Verein kaum. Die American Footballer der Chrysler Vienna Vikings, die ebenfalls auf der Hohen Warte seßhaft geworden sind, bringen bei ihren Spielen mittlerweile mit Leichtigkeit mehr Fans auf die Beine. Sollten die Blaugelben absteigen, dann dürfte es das gewesen sein. Ein rascher Wiederaufstieg der Vienna ist zwar freilich nicht unmöglich, erscheint aber aus derzeitiger Sicht wenig realistisch.
Vielmehr ist zu befürchten, daß sich am Samstag auf der Hohen Warte ein geschichtsträchtiges Kapitel österreichischer Fußball-Kultur schließen wird. Ganz leise, still und (fast schon) heimlich. Außer es geschieht noch ein Fußball-Wunder. Man würde es - Lustenau möge dies verzeihen - der alten Dame wünschen ...
   
     
 Vermischtes  
     

zurück zum Aktuellen

 

Sind Sie über einen externen Link hierher gekommen? Hier geht´s zum

dem Portal für Österreicherinnen und Österreicher in aller Welt